direction

(Auszug aus "CSS − Anspruchsvolle Websites mit Cascading Stylesheets" von Rachel Andrew & Dan Shafer)

Die meisten westlichen Sprachen basieren auf der Schreib- und Leserichtung von links nach rechts. Viele östliche Sprachen wiederum werden von rechts nach links geschrieben und gelesen. Der Unicode-Standard ermöglicht es, gemischte Texte beider Ausrichtungen in einem Dokument darstellen zu können. Ebenfalls in Unicode definiert sind Sonderzeichen wie zum Beispiel Währungen oder andere Maßeinheiten.

Der folgende Text soll einen Mischtext aus Englisch und Hebräisch skizzieren. Die Wörter in der von links nach rechts geschriebenen Sprache werden darin in Kleinschreibung dargestellt, die Wörter in der von rechts nach links geschriebenen Sprache in Großschreibung:

englisch1 HEBRAEISCH1 englisch2 HEBRAEISCH2 englisch3

Wir bauen unser Beispiel nun aus zu einem HTML-Fragment:

<p>englisch1 <q>HEBRAEISCH1 englisch2 HEBRAEISCH2</q> englisch3</p>

Der Text, der mit HEBRAEISCH1 beginnt und mit HEBRAEISCH2 endet, soll demnach als Zitat angezeigt werden. Das Ergebnis sollte wie folgt aussehen: »englisch1 2HCSIEARBEH englisch2 1HCSIEARBEH englisch3«.

Um diese Änderung der Textrichtung auch auf einer Webseite darstellen zu können, enthält der HTML-4.0-Standard (bzw. XHTML 1.0) das Attribut dir und das Element bdo. Unser Fragment sollte damit wie folgt aussehen:

<p>englisch1 <q lang="he" dir="rtl">HEBRAEISCH1 englisch2 HEBRAEISCH2</q> englisch3</p>

Das dir-Attribut von q gibt dabei die Darstellungsrichtung an – in diesem Fall »right-to-left«. Das lang-Attribut hat keine sichtbare Auswirkung. Die komplette Beschreibung zu Sprachen und der Anzeige von mehrsprachigen Texten finden Sie in Abschnitt 8 des HTML-4.0-Standards.

Die CSS-Eigenschaft direction erfüllt in Kombination mit der Eigenschaftsdeklaration unicode-bidi: embed denselben Zweck wie das dir-Attribut in HTML. Wird direction in Kombination mit der Deklaration unicode-bidi: bidi-override benutzt, führt es zu demselben Effekt wie das HTML-Element bdo.

In einem einfachen Fall wie dem geschilderten sollte man beim Einsatz des HTML-Attributs bleiben. Die CSS-Eigenschaften direction und unicode-bidi sind vielmehr dazu gedacht, um XML-Dokumente zu formatieren, die nicht von bidirektionalen Fähigkeiten profitieren können wie HTML4. Da der Schwerpunkt dieses Buchs jedoch auf der Erstellung von Seiten für das Web liegt, verweise ich für genauere Informationen zu diesen Eigenschaften auf den CSS2-Standard.

Vererbt: ja

Siehe auch: unicode-bidi

Werte

ltr oder rtl.

Standardwert: ltr

Kompatibilität

CSS-Version: 2

Wird von keinem aktuellen Browser unterstützt.

Beispiel

Folgende Stilregel setzt die Schreibrichtung eines XML-Elements namens hebraeisch auf rtl. Die Eigenschaft unicode-bidi wird verwendet, um sicherzustellen, dass alle enthaltenen Elemente in der richtigen Ausrichtung gruppiert werden, auch wenn das Element hebraeisch als Inline-Element angezeigt wird.

hebraeisch {
 direction: rtl;
 unicode-bidi: embed;
}

  

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