CSS im Zusammenhang

(Auszug aus "CSS − Anspruchsvolle Websites mit Cascading Stylesheets" von Rachel Andrew & Dan Shafer)

Zu der Zeit, als das Web mit dem Aufkommen des ersten grafischen Browsers immer beliebter wurde, dämmerte es den Designern, dass sie vor einem Problem standen: Die Methoden, mit der die in HTML-Dateien gespeicherten Daten im Browser dargestellt wurden, unterlagen nicht ihrer Kontrolle. Es waren vielmehr die Benutzer, die in ihrem Browser einstellen konnten, wie eine Webseite auf ihrem Rechner auszusehen hatte.

Während viele Programmierer und Benutzer, ich eingeschlossen, das durchaus für den richtigen Ansatz hielten, waren die Designer außer sich vor Sorge. Aus ihrer Sicht besaß das Web damit eine grundlegende Schwachstelle. »Benutzer haben von gutem Design einfach keine Ahnung«, so lautete ihre einhellige Meinung. Wenn sie – die Designer – nicht in der Lage seien, etwa Farben, Schriften und die Positionierung jedes Elements auf einer Webseite mit äußerster Präzision zu bestimmen, würden sich ihre anspruchsvollen Entwürfe in den Browsern schnell in hässliche Zerrbilder verwandeln. Die meisten Designer, an das Herstellen von Druckvorlagen und verbindlichen Layouts für ihre Kunden gewöhnt, fanden Wege, dem Web ihren Willen aufzuzwingen.

Bevor ich an dieser Stelle den Zorn der Designer unter den Lesern auf mich ziehe, möchte ich hinzufügen, dass sie auch durchaus das Recht dazu hatten. Ohne Zweifel verstehen Designer mehr davon als Benutzer, wie Webseiten auszusehen haben. Abstände, Farbkombinationen und viele andere Designelemente beeinflussen gleichermaßen auch Lesbarkeit und Usability. Aber hier soll es auch gar nicht um Grundsatzfragen gehen. Fakt ist, dass Designer mehr oder weniger zu solchen Maßnahmen gezwungen waren, um wenigstens ein geringes Maß an Kontrolle über ihre Websites zu behalten.

Bald erkannten die Designexperten den Nutzen von Tabellen für ihre Zwecke. Mit dem geschickten Einbetten von Tabellen in Tabellen konnte man tatsächlich so ziemlich jedes Designelement mit großer Präzision auf einer Webseite positionieren.

Der erste Web-Editor NetObjects Fusion bot Designern eine Arbeitsumgebung, die an ein Desktop-Publishing-Programm erinnerte und es ermöglichte, ohne großen Aufwand weitgehend präzise Seiten zu gestalten. Es erzeugte sehr komplexes, tabellenbasiertes HTML und lieferte im Browser Seiten, die nahe an die Entwürfe der Designer heranreichten.

Schauen wir nicht zurück. Ursprünglich war den Tabellen aber nie eine Rolle als Layoutwerkzeug zugedacht gewesen. Sie konnten zwar helfen, ihr Einsatz war aber äußerst ineffizient. Wir werden uns die Unzulänglichkeiten von Tabellenlayouts später in diesem Kapitel anschauen; letztlich waren sich alle über die Unbeholfenheit dieser Lösung im Klaren, auch die Designer, die solche Techniken benutzten.

  

  

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