SVG-Grafiken in XML-Dateien integrieren

(Auszug aus "Das Einsteigerseminar SVG — Webgrafiken mit XML" von Helma Spona)

SVG-Dateien sind im Prinzip XML-Dateien. Sie können damit auch von jedem XML-fähigen Browser geöffnet werden. Die einfachste Möglichkeit aus einer SVG-Datei eine XML-Datei zu machen, ist sie umzubenennen und mit der Dateinamenserweiterung .xml zu versehen. Die folgende Datei sieht auf den ersten Blick aus wie eine ganz normale SVG-Datei, wie sie bereits häufig verwendet wurde. Speichern Sie diese Datei aber bspw. unter dem Namen kreis.xml anstelle von kreis.svg ab, wird sie vom Internet Explorer als ganz normale XML-Datei angezeigt.

<?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?>
<!DOCTYPE svg PUBLIC "-//W3C//DTD SVG 20001102//EN" "http://www.w3.org/TR/2000/CR-SVG-20001102/DTD/svg-20001102.dtd">
<svg>
  <circle cx="50" cy="50" r="20" style="fill:yellow;stroke:black"/>
</svg>

SVG-Dateien mit Croczilla ausführen

Diese einfache Möglichkeit, SVG-Dateien in XML-Dateien zu "verwandeln", können Sie sich auch zunutze machen, wenn Sie Croczilla zur Anzeige verwenden möchten.

Hinweis:
Croczilla ist keine offizielle Browserversion, sondern ein Mozilla 0.9.x Release mit integrierter SVG-Unterstützung. Den Namen "Croczilla" hat der Entwickler dieser Version vergeben. Nachfolgend wird der Name Croczilla verwendet, um dieses Release von den normalen Mozilla- und Netscape-6-Versionen ohne SVG-Unterstützung zu unterscheiden.

Wenn Sie bspw. schon mal versucht haben, eine SVG-Datei mit Croczilla zu öffnen, werden Sie trotz der SVG-Unterstützung nämlich nur mit einem Download-Dialog konfrontiert. Das liegt daran, dass der Browser mit der Endung SVG nichts anfangen kann. Anders sieht das allerdings aus, wenn Sie die Datei in XML umbenennen. Dann sucht er nämlich zunächst nach dem definierten XML-Namespace und zeigt die Datei korrekt an. Um den Namensraum festzulegen, ergänzen Sie den <svg>-Tag um das Attribut xmlns.

<?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?>
<!DOCTYPE svg PUBLIC "-//W3C//DTD SVG 20001102//EN" "http://www.w3.org/TR/2000/CR-SVG-20001102/DTD/svg-20001102.dtd">
<svg xmlns="http://www.w3.org/2000/svg">
  <circle cx="50" cy="50" r="20" style="fill:yellow;stroke:black"/>
</svg>

Eine solche Datei mit der Dateinamenserweiterung .xml wird dann von Croczilla als SVG-Grafik dargestellt.

Anzeige der XML-Datei mit SVG-Namensraum in Croczilla

Abbildung: Anzeige der XML-Datei mit SVG-Namensraum in Croczilla.

Hinweis:
Auch ohne die explizite Definition des Namensraums handelt es sich um eine korrekte XML-Datei. Da der Namensraum aber nicht bekannt ist, kann der Browser nicht erkennen, um welche Daten es sich handelt. Außerdem können Sie den Namensraum auch in normalen SVG-Dateien im <svg>-Tag angeben. Das erleichtert die Erstellung einer XML-Fassung für Croczilla, weil Sie dann wirklich nur noch die Datei umbenennen müssen.

Die <!DOCTYPE>-Angabe ist für Croczilla überflüssig. Sie können sie aber in der XML-Datei stehen lassen, da sie sich nicht nachteilig auswirkt. Lediglich, wenn Sie eine solche XML-Datei mit <!DOCTYPE>-Angabe im Internet Explorer anzeigen lassen, führt sie dazu, dass der Internet Explorer einige nicht definierte Attribute ausgibt.

Gleiche XML-Datei im Internet Explorer (ohne DOCTYPE)

Abbildung: Die gleiche XML-Datei im Internet Explorer (ohne DOCTYPE).

Hinweis:
Bedenken Sie, dass Croczilla bisher nur einen Bruchteil der verfügbaren SVG-Elemente unterstützt. Er befindet sich noch in der Entwicklung. Daher müssen Sie noch mit einigen Einschränkungen rechnen, bspw. wird der <text>-Tag noch nicht unterstützt. Das ist allerdings kein Problem. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie dennoch Text ausgeben können.

   

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Tipp der data2type-Redaktion:
Zum Thema SVG bieten wir auch folgende Schulungen zur Vertiefung und professionellen Fortbildung an:

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