Warum Baumstrukturen?

(Auszug aus "XSLT 2.0 & XPath 2.0" von Frank Bongers, Kapitel 1.)

Ein Dokument als Baumstruktur zu betrachten, mutet zwar abstrakt an, erleich­tert jedoch das Verständnis im Fall von XSLT und XPath erheblich

  • Für die hierarchische Struktur eines XML-Dokuments stellt ein Baum die ideale Metapher dar. Ein Baum besitzt genau eine Wurzel, ein XML-Dokument genau ein Wurzelelement. Die diesem untergeordneten Elemente nebst Inhalten bilden die Zweige.
  • XPath wiederum beschreibt die Bewegung in einem solchen abstrakten Baum – dient also gewissermaßen als »Motor« von XSLT. Mittels XPath-Ausdrücken können Positionen, Relationen und Bewegungsrichtungen in einem Baum beschrieben sowie einzelne Knoten oder ganze Zweige eines Baums ausge­wählt werden.

Dokumentstruktur als gerichteter Graph

Abbildung: Dokumentstruktur als gerichteter Graph.

Zur Darstellung eines XML-Dokuments wird ein Baum im mathematischen Sinne verwendet. Dieser wird stets mit nach unten gerichteter Spitze darge­stellt und besitzt einen einzelnen, oben liegenden Startpunkt, der als »Wurzel« oder »Dokumentknoten« bezeichnet wird. Bitte verwechseln Sie dies nicht mit dem Wurzelelement des Dokuments! Exakt betitelt handelt es sich bei einem Baum, wie er hier vor­liegt, um einen gerichteten Graph (Anmerkung: Noch genauer: Es handelt sich um einen »gerichteten azyklischen Graph« (directed acyclic graph, DAG) im Sinne der Graphentheorie. Dass der Baum »azyklisch« ist, also keine Zweige in sich selbst zurücklaufen, hat den Vorteil, dass beim Traversieren des Baums keine Endlos-Schleifen entstehen können.). Er setzt sich aus Knoten (nodes) und Verbindungen (Kanten) zusammen. Knoten, die am Ende eines Zweiges liegen, werden als Blätter (leaf-nodes) bezeichnet.

   

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