Module wie Sand am Meer

(Auszug aus "Perl & XML" von Erik T. Ray & Jason McIntosh)

Eine der Stärken von Perl ist seine Betreuung und Wartung durch eine eigene Gemeinschaft. Wenn ein Perl-Programmierer die Notwendigkeit eines neuen Moduls erkennt und ein solches schreibt, dann wird er es als relativ selbstverständlich ansehen, dieses Modul auf CPAN zu veröffentlichen. Das hat einen offensichtlichen Vorteil: Egal womit Sie sich in Perl beschäftigen, mit großer Wahrscheinlichkeit hat sich schon einmal jemand mit demselben Thema befaßt, und es gibt bereits ein entsprechendes Perl-Modul auf CPAN.

Allerdings hat dieses Modell der Pflege durch eine Gemeinschaft auch einen Nachteil, und das gilt speziell im Falle einer so neuen, populären und kreativ interpretierbaren Technologie wie XML. Als die ersten Perl-Programmierer begannen, mit XML zu arbeiten, erschienen verschiedene Module zur gleichen Zeit auf CPAN. Da es niemanden gab, der die Entwicklung in eine bestimmte Richtung drängen konnte, entwickelte jedes dieser Module ein gewisses Eigenleben mit eigenen Datenstrukturen, Schnittstellen und Zielen.

Machen Sie sich aber darüber keine großen Gedanken: Das war im Jahre 1998, und seither ist viel geschehen. Die Perl/XML-Gemeinschaft (in der Hauptsache vertreten durch die Mitglieder der perl-xml -Mailingliste von ActiveState, die wir bereits im Vorwort erwähnt haben) hat eine gewisse Organisation aufgebaut und verschiedene Standards eingeführt oder übernommen. Neuere Module verhalten sich so, wie es zu erwarten ist, wenn man aus anderen Teilen der XML-Welt kommt. Insbesondere die Parserschnittstellen SAX und DOM stehen zur Verfügung, ebenso wie verschiedene verwandte Technologien, z. B. XPath. Speziell auf dem Feld der Low-Level-Parser hat sich viel getan. Erst in jüngster Zeit wurden einige neue Module entwickelt, z. B. XML::SAX , die diese Standards mit dem typischen DWIM-Gefühl ("Do What I Mean", eines der Perl zugrundeliegenden Prinzipien) von Perl verbinden.

Natürlich sind die alten »Quick and Dirty«-Lösungen wie XML::Simple nach wie vor vorhanden. Wir werden versuchen, Ihnen ein Gefühl dafür zu vermitteln, wann man besser ein standardisiertes Wekrzeug einsetzt und wann es absolut in Ordnung ist, sich einfach die XML-Datei zu schnappen und hemmungslos loszuhacken.

  

  

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Tipp der data2type-Redaktion:
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