Für die Darstellung sorgt ein Plug-In oder der Browser

(Auszug aus "Das Einsteigerseminar SVG — Webgrafiken mit XML" von Helma Spona)

Sicherlich werden Sie sich jetzt die Frage stellen, woher der Browser weiß, dass er die SVG-Datei als Grafik behandeln muss und wie er weiß, welche Angaben in der Datei zu welcher Ausgabe führen müssen. Zur Zeit ist es noch so, dass zur Darstellung der Dateien ein Plug-In erforderlich ist. Trifft der Browser auf eine SVG-Grafik in der Seite, wird das Plug-In gestartet, um die Grafik zu rendern und darzustellen. Die Browserhersteller haben allerdings angekündigt, dass die zukünftigen Versionen der Browser SVG unterstützen werden. In dieser Hinsicht hat Mozilla die Nase vorn. Es gibt Croczilla, eine Mozilla 0.9 Variante mit SVG-Unterstützung. Sie ist der Lage, SVG-Code innerhalb einer XML-Datei als Grafik darzustellen. Allerdings können solche Dateien dann leider nicht in eine HTML-Seite integriert werden, wohl aber in eine XHTML-Seite. Croczilla befindet sich jedoch noch im Anfangsstadium der Entwicklung und unterstützt daher nur einen kleinen Teil des SVG-Sprachumfangs.

Alle anderen Browser benötigen ein Plug-In. Derzeit gibt es verschieden Plug-Ins, die dazu in der Lage sind, aber noch nicht alle unterstützen den vollen SVG-Standard. Daher ist es auch vom Plug-In abhängig, ob eine Grafik korrekt dargestellt wird und ob alle von SVG zur Verfügung gestellten Features unterstützt werden.

Hinweis:
Derzeit ist der SVG-Viewer von Adobe® am weitesten verbreitet. Er steht für Netscape 4.x und Internet Explorer für Windows und Mac OS zur Verfügung. Die in diesem Buch verwendeten Beispiele wurden mit dem SVG-Viewer in der Version 2.0 getestet und erstellt, funktionieren aber zum großen Teil auch mit der Vorversion 1.0.

Selbst wenn ein Plug-In verwendet wird, ist das sicherlich nicht nachteilig für den Einsatz von SVG-Grafiken in Webseiten. Dies hat schon die weite Verbreitung von Flash und PDF im Web gezeigt. Trotzdem auch dafür Plug-Ins bzw. Zusatzprogramme notwendig sind, können diese Dateien in Webseiten eingesetzt werden, weil die Verbreitung der Plug-Ins und Zusatzprogramme so hoch ist, dass die meisten Besucher diese Dateien lesen und verwenden können.

Zudem bietet ein Plug-In, das wie der SVG-Viewer als ActiveX-Steuerelement realisiert wird, die Möglichkeit, dieses auch in anderen Anwendungen zu nutzen. Sie können es beispielsweise in VB-Programmen oder VBA-Anwendungen zur Darstellung von SVG-Grafiken einsetzen. Mit der Verbreitung des Adobe SVG-Viewers, wird es immer wahrscheinlicher, dass die Besucher Ihrer Webseite SVG-Grafiken anzeigen lassen können, da Adobe® beabsichtigt, den SVG-Viewer über verschiedene Produkte zu verbreiten. Zur Zeit wird er mit

  • Adobe® Illustrator 9.0
  • Adobe® GoLive® 5.0
  • Adobe® PhotoShop® 6.0
  • Adobe® Acrobat® Reader 5.0

ausgeliefert, soll zukünftig aber auch mit dem Real Player installiert werden.

Auch von anderen Herstellern gibt es mittlerweile Programme, zur Anzeige von SVG-Dateien, die teilweise auch Zusatzfunktionen wie Drucken etc. bieten, ohne jedoch in den Browser integriert zu werden. IBM bietet bspw. einen JAVA-SVG-Viewer an, der auch unter Linux funktioniert. Allerdings funktioniert er auf den meisten Rechnern noch nicht ohne komplizierte Installationsverfahren, da er sich noch im Alpha-Stadium befindet. Aus diesem Grund wird darauf nicht näher eingegangen. Von Apache gibt es das Batik-Projekt. Dabei handelt es sich um einen auf Java basierenden SVG-Viewer, der auch in der Lage ist, den Inhalt der SVG-Datei übersichtlich darzustellen und die SVG-Grafiken in Bitmap-Formate wie GIF, PNG und JPG zu konvertieren. Beide Programme können kostenlos auf den Webseiten von Apache und Adobe heruntergeladen werden:

Adobe SVG Viewer

Apache Batik SVG Toolkit

Zur Zeit steht offiziell nur für Opera und Netscape 6 noch kein Plug-In zur Verfügung. Ob sich dies in Kürze ändern wird, muss abgewartet werden. Jedoch gibt es einen kleinen Trick, mit dem Sie auch im Netscape 6 das Adobe Plug-In zum Laufen kriegen. Dazu muss zuvor der Netscape Navigator 4.x und der SVG-Viewer installiert werden. Dann kopieren Sie einfach die Plug-In-Dateien aus dem Plug-In-Verzeichnis des Netscape Navigators in das Plug-In Verzeichnis von Netscape 6.

Auch Opera hat noch reichlich Probleme mit SVG. Diesem Buch liegt die Version 5.11 von Opera für Windows zugrunde. Ist bereits der SVG-Viewer installiert, wenn Sie Opera installieren, werden Grafiken reibungslos dargestellt. Allerdings funktionieren keinerlei Skripte in der SVG-Datei. Gleiches gilt für Netscape 6. Auch hier werden trotz installiertem Plug-In keine Skripte in den SVG-Dateien ausgeführt. Daher müssen Sie beim praktischen Einsatz von SVG-Grafiken zur Navigation in Webseiten daran denken, auch normale Hyperlinks zur Verfügung zu stellen, über die Benutzer von Netscape 6 und Opera navigieren können.

   

<< zurück vor >>

 

 

 

Tipp der data2type-Redaktion:
Zum Thema SVG bieten wir auch folgende Schulungen zur Vertiefung und professionellen Fortbildung an:

Copyright © verlag moderne industrie GmbH 2001
Für Ihren privaten Gebrauch dürfen Sie die Online-Version ausdrucken.
Ansonsten unterliegt dieses Kapitel aus dem Buch "Das Einsteigerseminar SVG — Webgrafiken mit XML" denselben Bestimmungen wie die gebundene Ausgabe: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

verlag moderne industrie GmbH, Justus-von-Liebig-Straße 1, D-86899 Landsberg/Lech, fon ++49 (0) 81 91 / 125 – 0, leserservice(at)mi-verlag.de