Eingebettete Schriften in CSS

(Auszug aus "E-Books mit ePUB ─ Von Word zum E-Book mit XML" von Dr. Victor Wang)

Schriften können in CSS direkt angesprochen werden. Handelt es sich hierbei um eine systemfremde Schrift, die dem Reader nicht bekannt ist, so kann diese seit CSS 2 auch in das Stylesheet eingebunden werden – man spricht von einem "embedded Font". Die Einbettung geschieht mit der @font-face-Regel, die für die Schrift eine Bezeichnung und den Ort der Schrift festlegt. Anhand der Bezeichnung kann mittels der Eigenschaft font-family auf diese Schrift zugegriffen werden.

So weit die Theorie, die technisch durchaus bei einigen Readern funktioniert. In der Praxis stellen sich bei der Verwendung von eingebetteten Schriften zwei wesentliche Probleme:

  1. Das Lizenzproblem: Wird eine Schrift in ein ePUB eingebettet, erhält der Kunde sie zwingend in der erworbenen ePUB-Datei. Die Schrift kann ohne Weiteres aus dem offenen ePUB-Dateiformat extrahiert werden. Für eine solche Weitergabe wäre üblicherweise eine Lizenzvereinbarung mit dem Schriftenhersteller nötig – was in der Praxis als nicht sehr realistisch erscheint.

  2. Unsichere Unterstützung der Schriften: Auch wenn es einige Reader gibt, die getestet mit eingebetteten Schriften umgehen können, so gibt es noch wesentlich mehr, die diese einfach ignorieren und stattdessen eine Anzahl von Systemschriften fest vorgeben. Dazu zählt beispielsweise an prominenter Stelle der Apple-Reader iBooks, der stattdessen fünf feste, vom Benutzer auswählbare Schriften (Baskerville, Cochin, Palatino, Times New Roman und Verdana) vorgibt.

Aus diesen Gründen kann von der Verwendung von eingebetteten Schriften im Moment eher abgeraten werden.

   

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