Verarbeitung von Informationen bei DITA

(Auszug aus "DITA - Der neue Standard für Technische Dokumentation" von Johannes Hentrich)

DITA ist darauf ausgerichtet, Inhalte automatisch zu verarbeiten. Die automatische Verarbeitung der DITA XML-Dateien erfolgt durch das DITA Open Toolkit.

Da Inhalte automatisch verarbeitet werden können, ist auch eine effiziente bedingte Verarbeitung von Inhalten möglich. Bedingte Verarbeitung in DITA bedeutet:

  • Inhalte können ausgefiltert werden,
  • Inhalte können gekennzeichnet werden.

Damit Inhalte bei der bedingten Verarbeitung durch das DITA Open Toolkit berücksichtigt werden können, werden in den Elementen, deren Inhalte bedingt verarbeitet werden sollen, Meta-Daten in Form von Attributen vergeben. DITA stellt dazu acht Attribute zur Verfügung, nämlich audience, platform, importance, product, rev, otherprops, status und props. Weitere Informationen zu den Attributen erhalten Sie in Bedingte Verarbeitung.

Das props-Attribut können Sie spezialisieren, um weitere Attribute zur bedingten Verarbeitung zu erhalten.

In einer so genannten ditaval-Datei definieren Sie, welche der mit den Meta-Daten, das heißt mit Attributen, ausgezeichneten Elemente gefiltert oder gekennzeichnet werden sollen.

Werden Inhalte gefiltert, so werden diese nicht im Ausgabemedium ausgegeben. Da standardmäßig alle Inhalte von Topics und Maps ausgegeben werden, unabhängig davon, mit welchen Attributen sie ausgezeichnet sind, empfiehlt es sich, zuerst so genannte Master-Topics oder Master-Maps zu erstellen, in der alle Inhalte erfasst sind. Erst bei der Verarbeitung werden dann die Inhalte aus den Topics oder Maps ausgefiltert.

Bei der Kennzeichnung der Elemente mit Attributen ist zu beachten, dass zum Beispiel bei

 <p audience="Experte">Das weiß nur der Profi ...</p> 

der Inhalt des <p>-Elements standardmäßig im Ausgabemedium ausgegeben wird und beim Filtern nach dem audience-Attribut und dessem Wert Experte nicht die Inhalte ausgegeben werden, die augenscheinlich für den Experten bestimmt sind. Über das Filtern wird bestimmt, was aus dem Dokument herausgenommen wird und nicht das, was in ein Dokument hinein soll. Dies ist zu beachten, wenn die Inhalte mit Attributen gekennzeichnet werden.

Inhalte können nicht nur mit einem Attribut ausgezeichnet werden, das einen Wert enthält, sondern mit mehreren Attributen, die mehrere Werte enthalten. Erst wenn nach allen Attributen und allen Werten gefiltert wird, die in einem Element aufgeführt sind, wird der Inhalt nicht im Ausgabemedium ausgegeben. So muss bei

<p audience="Experte Administrator" plattform="Windows Linux">Das weiß nur der Profi ...</p>

nach dem audience-Attribut und dessen Werten Experte und Administrator und nach dem platform-Attribut mit dessen Werten Windows und Linux gefiltert werden, damit der Inhalt des <p>-Elements nicht im Ausgabemedium ausgegeben wird. Bei der Verwendung zahlreicher Attribute und Werte kann es durchaus einer Knobelaufgabe gleichkommen, herauszufinden, was letzten Endes im Ausgabemedium ausgegeben wird.

Beim Kennzeichnen der Inhalte über Attribute werden die Inhalte immer im Ausgabemedium ausgeben. Sie können in der ditaval-Datei bestimmen, wie die Inhalte im Ausgabemedium gekennzeichnet werden sollen, das heißt über eine Farbe oder mit einer Grafik. Die Kennzeichnung von Inhalten eignet sich besonders, wenn die Inhalte zu bestimmten Revisionsständen markiert werden sollen.

Gekoppelt mit Maps, in denen Topics für bestimmte Ausgabemedien zusammengestellt sind, können mit der bedingten Verarbeitung zielgruppenspezifische Dokumente für unterschiedliche Ausgabemedien erzeugt werden. Technisch ist dies nicht allzu schwer. Jedoch muss der Aufwand mit berücksichtigt werden, der die Verwaltung der Inhalte über Meta-Daten erfordert. Und dieser ist oftmals weit höher als gedacht.

  

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