Flexible Erweiterbarkeit

(Auszug aus "DITA - Der neue Standard für Technische Dokumentation" von Johannes Hentrich)

DITA ist nicht in Stein gemeißelt. Die Erweiterung der bestehenden Informationsstrukturen gehört zum Kern von DITA. Über so genannte Spezialisierungen können neue Informationsstrukturen geschaffen werden, die jedoch alle wieder DITA-konform sind. Damit bleibt das DITA-Universum in sich geschlossen. Jedoch wächst es mehr und mehr.

Jeder Standard trägt die Bürde mit sich, dass er entwickelt wurde, um ein unübersichtliches Feld in bestimmte Grenzen zu weisen, um damit das Gelände leichter begehen zu können. Da bildet DITA keine Ausnahme. Die zugrunde liegenden Informationsstrukturen wie Topics, Maps und Domains sind unverrückbare Eckpfeiler von DITA, an denen kein Weg vorbeiführt. Häufig ist daher auch zu beobachten, dass bei der ersten Begegnung mit DITA die vorgegebenen Informationsstrukturen eher eine gewisse Skepsis hervorrufen. Topics als zentrales Konstrukt zur Erfassung von Informationen mögen durchaus noch toleriert werden. Jedoch erscheint die Anzahl der durch DITA zur Verfügung gestellten Topictypen zu gering und den eigenen Anforderungen zu wenig angepasst zu sein.

Somit entsteht häufig der erste Eindruck, dass DITA zwar eine durchdachte Struktur sein mag, aber wenig Relevanz für die eigene Praxis aufweist, insbesondere auch deswegen, wenn man sich die semantischen Auszeichnungen betrachtet, die DITA von Haus aus mitbringt. So gut wie alle semantischen Auszeichnungen befassen sich mit Inhalten, wie sie aus der Software-Dokumentation bekannt sind. Zahlreiche Auszeichnungen für Programmcodes oder User Interface-Elemente stellt DITA zur Verfügung. Technische Dokumentation für die Automobilindustrie, die Elektrotechnik, den Maschinenbau oder die Telekommunikationsindustrie bleibt damit erst einmal außen vor.

Den Erfindern von DITA war diese Problematik von Anfang an bewusst. Ein Standard kann nur dann wirklich seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen, wenn er in der Lage ist, sich nicht nur neuen Anforderungen zu stellen, sondern sie auch zu meistern. Das heißt insbesondere, dass DITA in einfacher Weise erweiterbar sein muss.

"Informationsstrukturen erweitern" befasst sich zunächst einmal mit den Schwierigkeiten, die entstehen, wenn eine konventionelle DTD, das heißt keine DITA DTD, strukturell erweitert werden soll. Strukturelle Änderungen liegen zum Beispiel dann vor, wenn neue Dokumenttypen in eine bestehende DTD integriert werden sollen. Ähnlich verhält es sich mit semantischen Auszeichnungen. Auch hier wächst der Bedarf an neuen Elementen ständig, dem in irgendeiner Weise Rechnung getragen werden muss.

In "Flexible Erweiterbarkeit mit DITA" werden die Lösungen vorgestellt, die DITA für die flexible Erweiterung der Informationsstrukturen zu bieten hat. Bei DITA wurde darauf geachtet, dass die Erweiterung auf allen Ebenen möglich ist. Somit können nicht nur Informationsstrukturen wie Topic- und Maptypen sowie semantische Auszeichnungen erweitert werden, sondern auch der Produktionsprozess kann ergänzt werden.

Neben den Erweiterungen, die nach individuellen Bedürfnissen erfolgen können, wird inzwischen auch in verschiedenen Arbeitsgruppen daran gearbeitet, DITA in größerem Stil zu erweiteren. Die möglichen Wege, auf denen DITA unterwegs ist, werden in "Neue Wege für DITA" aufgezeigt.

  

  

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