Inzeilige Elemente

Textformatierung

Inzeilige Elemente, Formatierungen und der Text befinden sich innerhalb des Run-Text-Elementes <w:r>. Das <w:r>-Element verfügt über eine ganze Reihe von Kindelementen. In der DTD-Syntax lassen sich diese wie folgt darstellen:

(rPr?, (aml:annotation | br | t | delText | instrText | delInstrText | noBreakHyphen | 
  softHyphen | annotationRef | footnoteRef | endnoteRef | separator | 
  continuationSeparator | footnote | endnote | sym | pgNum | cr | tab | pict | 
  fldChar | ruby | wx:t+))
 

Das Element <w:rPr> übernimmt an dieser Stelle eine ähnliche Funktion wie das <w:pPr>-Element für die Absätze. Seine Funktion ist es, als Container-Element alle Formatierungseigenschaften zu bündeln. So lassen sich Formatvorlagen zuordnen, aber auch lokale Formatierungen festlegen.

Im folgenden Beispiel wurden sowohl Formatvorlagen als auch lokale Formateigenschaften verwendet, optisch sehen beide inzeiligen Auszeichnungen gleich aus:

...
   <w:style w:type="character" w:styleId="Hervorhebung">      (2) 
     <w:name w:val="Emphasis"/>       
     <w:basedOn w:val="Absatz-Standardschriftart"/>       
     <w:rsid w:val="00810D0D"/>       
     <w:rPr>         
       <w:i/> <w:i-cs/>
     </w:rPr>     
   </w:style>   
</w:styles>
 ...
<w:p>
   <w:r>
     <w:t>Dies ist ein </w:t>                       (4)
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>                                        (1)
       <w:rStyle w:val="Hervorhebung"/>             (2)
     </w:rPr>
     <w:t>Absatz</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t> mit </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>                                        (1)
       <w:i/>                                       (3)
     </w:rPr>
     <w:t>inzeiligen</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t> Auszeichnungen.</w:t>                    (4)
   </w:r>
</w:p>

(1) Das Element <w:rPr> definiert die inzeiligen Eigenschaften des folgenden Textes.

(2) Das Element <w:rStyle> ordnet dem Run-Text eine inzeilige Formatvorlage zu. Das Attribut w:val enthält die RefID zu dieser Formatvorlage.

(3) Das Element <w:i> formatiert den Text kursiv. Es kommt dann zum Einsatz, wenn der Button K in der Formatierleiste verwendet wird.

(4) Texte ohne inzeilige und ohne Absatzformatierung werden mit der Formatvorlage Standard formatiert.

Inzeilige Formatierung

Abb. Inzeilige Formatierung

Die Run-Text-Formatierungseigenschaften entsprechen im Wesentlichen den Einstellungsmöglichkeiten des Zeichenfensters. Sie gelangen zu diesem Menü über Format —> Zeichen.

Das Zeichenfenster

Abb. Das Zeichenfenster

Das <w:rPr>-Element verfügt über eine Reihe von Kindelementen. In der DTD-Syntax lassen sich diese wie folgt darstellen:

(rStyle | rFonts | wx:font | wx:sym | b | b-cs | i | i-cs | caps | smallCaps | 
  strike | dstrike | outline | shadow | emboss | imprint | noProof | 
  snapToGrid | vanish | webHidden | color | spacing | w | kern | position | 
  sz | sz-cs | highlight | u | effect | bdr | shd | fitText | vertAlign | 
  rtl | cs | em | hyphen | lang | asianLayout | specVanish | aml:annotation)+
<w:p>
   <w:r>
     <w:t>In dieser Zeile kommen </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:b/>                                (1)
     </w:rPr>
     <w:t>fett</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>, </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:i/>                                (2)
     </w:rPr>
     <w:t>kursiv</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t> und </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:u w:val="single"/>                 (3)
     </w:rPr>
     <w:t>unterstrichen</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t> vor. Alles </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:b/>
       <w:i/>
       <w:u w:val="single"/>
     </w:rPr>
     <w:t>gleichzeitig.</w:t>
   </w:r>
</w:p>

(1) Das Element <w:b> formatiert den Text fett. Es kommt dann zum Einsatz, wenn der Button F in der Formatierleiste verwendet wird oder die entsprechende Eigenschaft im Schriftenfenster gewählt wurde. Es kann das Attribut w:val enthalten, das mit den Ausprägungen on und off die Hervorhebung durch Fettschrift an- bzw. ausschalten kann.

(2) Das Element <w:i> formatiert den Text kursiv. Es kommt dann zum Einsatz, wenn der Button K in der Formatierleiste verwendet wird oder die entsprechende Eigenschaft im Zeichenfenster gewählt wurde. Es kann, wie das Element <w:b>, ein Attribut w:val enthalten, das die Ausprägungen on und off besitzen kann und die Kursivstellung an- bzw. ausschaltet.

(3) Das Element <w:u> unterstreicht den Text. Es kommt dann zum Einsatz, wenn der Button U in der Formatierleiste verwendet wird oder die entsprechende Eigenschaft im Zeichenfenster gewählt wurde. Es kann das Attribut w:val enthalten, das die Ausprägungen single, words, double, thick, dotted, dotted-heavy, dash, dashed-heavy, dash-long, dash-long-heavy, dot-dash, dash-dot-heavy, dot-dot-dash, dash-dot-dot-heavy, wave, wavy-heavy, wavy-double oder none haben kann. Die Werte legen die Art der Unterstreichung fest. Wird das Attribut nicht verwendet, bleibt der Text ohne Unterstreichung. Das optionale Attribut color legt die Farbe der Unterstreichung als RGB-Hexadezimalwert fest.

Inzeilige Eigenschaften

Abb. Inzeilige Eigenschaften

<w:p>
   <w:r>
     <w:t>Eine andere Schrift wie z.B. </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:rFonts w:ascii="Courier New" w:h-ansi="Courier New" w:cs="Courier New"/> (1)
       <wx:font wx:val="Courier New"/>           (1)
     </w:rPr>
     <w:t>Courier New</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>, eine andere </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:sz w:val="28"/>                        (2)
     </w:rPr>
     <w:t>Schriftgröße, </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:vertAlign w:val="superscript"/>        (3)
     </w:rPr>
     <w:t>hoch gestellt und </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:vertAlign w:val="subscript"/>          (3)
     </w:rPr>
     <w:t>tief gestellt </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>und in einer anderen </w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:rPr>
       <w:color w:val="FF0000"/>                 (4)
     </w:rPr>
     <w:t>Farbe.</w:t>
   </w:r>
</w:p>

(1) Das Element <w:rFonts> erlaubt die Einstellung einer Schriftart für einen Run-Text. Die drei hier verwendeten Attribute werden von Word 2003 automatisch gesetzt, sie geben die zu verwendende Schriftart in verschiedenen Umgebungen an. Einzig das Attribut w:ascii wird in diesem Kontext ausgewertet. Wenn Zeichen außerhalb des ASCII-Bereiches (wie z.B. Umlaute) verwendet werden, würde zusätzlich das Attribut w:h-ansi ausgewertet werden. Um die Übersichtlichkeit zu wahren, sollten bei einer manuellen Erstellung oder Stylesheet-gesteuerten Generierung von WordML-Dokumenten alle Attribute gesetzt werden. Dies gilt auch für das Element <wx:font>, das Word 2003 Hinweise über die zu verwendende Schriftart liefert.

(2) Das Element <w:sz> dient zur Festlegung der Schriftgröße. Dessen Attribut w:val gibt die Schriftgröße in doppelter Punktgröße an.

(3) <w:vertAlign> erlaubt die Hoch- und Tiefstellung von Text. Das Attribut w:val hat hierbei drei Ausprägungen: baseline, superscript und subscript. Der Wert superscript stellt den Text hoch, subscript den Text tief und baseline stellt ihn auf die Grundlinie. Gleichzeitig wird die Schriftgröße automatisch verkleinert.

(4) Das Element <w:color> erlaubt es, den Text in einer anderen Farbe darzustellen. Für dessen Attribut <w:val> muss ein RGB-Hex-Wert zur Festlegung der Farbe angegeben werden.

Umbrüche und Tabulatoren

Für Umbrüche und Tabulatoren stehen in WordML die beiden Elemente <w:tab> und <w:br> zur Verfügung. Die jeweilige Verwendungsweise der Elemente zeigt das folgende Beispiel.

<w:docPr>
<w:defaultTabStop w:val="708"/>          (2)
</w:docPr>
 ...
<w:p>
   <w:r>
     <w:t>Hier</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:tab/>                            (1)
     <w:t>befinden</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:tab/>
     <w:t>sich</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:tab />
     <w:t>Tabulatoren</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:br/>                             (3)
     <w:t>und</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:tab/><w:t>Umbrüche.</w:t>
   </w:r>
<w:p>

Tabulatoren

Abb. Tabulatoren

(1) Das Element <w:tab> erzeugt einen Tabulatorsprung. Es besitzt drei mögliche Attribute, die aus dem Hilfsnamensraum wx stammen. Die Attribute wx:wTab, wx:tlc und wx:cTlc geben Informationen über die Position des Textes in einer Zeile und können nicht manuell erzeugt werden, da Informationen zu Umbrüchen in der Regel bei manuellen Arbeiten mit WordML nicht bekannt sind. Diese Attribute werden von Word 2003 nicht ausgewertet.

(2) Die Standardabstände für Tabulatorsprünge werden mit dem Element <w:defaultTabStop> festgelegt. Dessen Attribut w:val enthält die Weiten in Twips (twentieths of a point).

(3) Das Element <w:br> erzeugt einen Zeilenumbruch. Es hat ein optionales Attribut type mit den möglichen Werten page für Seitenumbrüche, column für Spaltenumbrüche und text-wrapping, dem Defaultwert für Zeilenumbrüche. Die Erzeugung eines Zeilenumbruchs entspricht in Word der Tastenkombination Umschalt + Return.

Im obigen Beispiel wurden die Standardtabulatorsprungweiten des Word-Dokumentes verwendet. Diese lassen sich aber auch lokal für jeden Absatz definieren.

Hierfür gibt es in Word eine Benutzeroberfläche, die über Format –> Absatz –> Tabs angesteuert werden kann.

Tabulatoren einstellen

Abb. Tabulatoren einstellen

<w:p>
   <w:pPr>
     <w:tabs>                                           (1)
       <w:tab w:val="left" w:pos="1080"/>               (1)
       <w:tab w:val="left" w:pos="1980"/>               (1)
       <w:tab w:val="left" w:pos="3780"/>               (1)
       <w:tab w:val="left" w:pos="4680"/>               (1)
     </w:tabs>
   </w:pPr>
   <w:r>
     <w:t>Hier</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:tab wx:wTab="645" wx:tlc="none" wx:cTlc="8"/>   (2)
     <w:t>befinden</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:tab wx:wTab="1770" wx:tlc="none" wx:cTlc="23"/> (2)
     <w:t>sich</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:tab wx:wTab="480" wx:tlc="none" wx:cTlc="5"/>   (2)
     <w:t>Tabulatoren</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:br/>
     <w:t>und</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:tab/>
     <w:t>Umbrüche.</w:t>
   </w:r>
</w:p>

Tabulatoren

Abb. Tabulatoren

(1) Das Element w:tabs ist ein Container-Element zur Definition der Tabulatorweiten; diese werden in jeweils einem <w:tab>-Element festgelegt. Das Attribut w:val legt die Aliniierung des Textes fest, der auf den Tabulatorsprung folgt. Es kann die Werte clear, left, center, right, decimal, bar und list annehmen.

Das Attribut w:pos legt die Position der Tabulatoren in Twips (twentieths of a point) fest. Mit einem optionalen Attribut w:leader lässt sich die Formatierung des Zwischenraums bei einem Tabulatorsprung ändern. Die möglichen Werte sind none (gleichzeitig auch der Standardwert, wenn das Attribut nicht verwendet wurde), dot (für gepunktete Linien), hyphen (für gestrichelte Linien), underscore (für tiefgesetzte durchgezogene Linien), heavy (für tiefgesetzte halbfette durchgezogene Linien) und middle-dot (für gepunktete Linien in mittlerer Höhe).

(2) Die Attribute wx:wTab, wx:tlc und wx:cTlc werden beim Abspeichern von Word 2003 erzeugt, werden aber beim Laden des Dokumentes nicht ausgewertet. Sie dienen zur Positionsbestimmung des Textes im Dokument.

Tabulatorenlinien

Abb. Tabulatorenlinien

Das <w:t>-Element

Das <w:t>-Element enthält die textlichen Inhalte eines WordML-Dokumentes. Leerzeichen werden übernommen; mögliche Zeilenumbrüche im WordML werden von Word in Leerzeichen umgewandelt. Attribute und Kindelement gibt es für <w:t> nicht.

Leider zerstückelt Word 2003 manchmal den textlichen Inhalt unnötigerweise. So kann es vorkommen, dass mehrere <w:r> mit Text hintereinander erzeugt werden, ohne dass eine veränderte Formatierung dies notwendig machen würde. Die beiden folgenden Absätze sind inhaltlich gleichwertig:

<w:p>
   <w:r>
     <w:t>Wortfragmente</w:t>
   </w:r>
</w:p>
<w:p>
   <w:r>
     <w:t>Wor</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>t</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>fra</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>gm</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>e</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>n</w:t>
   </w:r>
   <w:r>
     <w:t>te</w:t>
   </w:r>
</w:p>
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