Saxon 9

(Auszug aus "XSLT 2.0 & XPath 2.0" von Frank Bongers)

Der von Michael Kay, dem Herausgeber der XSLT 2.0-Spezifikation, konzipierte XSLT-Prozessor Saxon hat zwar seine Alleinstellung als einziger XSLT 2.0-fähiger Prozessor verloren, beherrscht jedoch noch den Markt der kommandozeilen-orientierten und serverseitig integrierbaren Prozessoren.

Mit der Einführung der Version Saxon 8.x teilt sich die Entwicklung in zwei Prozessorzweige – den nach wie vor als Open Source erhältlichen Saxon-B („Basic“) und den kommerziell vertriebenen Saxon-SA („Schema Aware“). Der aktuelle Versionsstand bei Drucklegung des Buches ist Saxon 9.0 (mittlerweile Saxon 9.5.1.6, Stand Juli 2014).

Beide Prozessorvarianten können XSLT 1.0-Stylesheets verarbeiten. Auch die Fähigkeiten bezüglich XSLT 2.0, XPath 2.0 und XQuery gleichen sich, wobei jedoch nur die SA-Version über die Möglichkeit verfügt, Schemas nach XML Schema 1.0 zu verarbeiten und entsprechend bei der Abarbeitung von XSLT 2.0-Stylesheets oder XQuery-Programmen zu berücksichtigen.

Die folgenden Ausführungen gelten für beide Versionen des Saxon-Prozessors.

Eigenschaften des Saxon-Prozessors

Das Programmpaket von Saxon umfasst eine Reihe von Tools zur Verarbeitung von XML-Dokumenten, von denen uns in erster Linie der XSLT-Prozessor interessiert. Dieser implementiert inzwischen in vollem Umfang die Spezifikationen für XSLT 2.0, XPath 2.0, XQuery 1.0 und den übrigen hiermit zusammenhängenden Vorschriften. Auch XSLT 1.0 und XPath 1.0 werden von Saxon nach wie vor in vollem Umfang unterstützt.

Erweiterungsfunktionen und Erweiterungselemente

Darüber hinaus sind in beiden Varianten von Saxon 9 (wie bereits auch in den Vorgängerversionen) eine Vielzahl von Erweiterungen zur XSLT-Verarbeitung verfügbar. Hierbei handelt es sich teilweise um prozessorspezifische Erweiterungen, teilweise um die verbreiteten EXSLT-Erweiterungen. Namentlich gehören hierzu die EXSLT-Sammlungen »Common«, »Math«, »Sets«, »DatesAndTimes« und »Functions«.

Obwohl viele dieser Erweiterungen durch die in XSLT 2.0 verfügbaren Funktionalitäten im Grunde obsolet sind, erlaubt dies die problemlose Weiterverwendung älterer Stylesheets, die auf den besagten Erweiterungen aufbauen.

  

   

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