Linkbasen

(Auszug aus "XML in a Nutshell" von Elliotte Rusty Harold & W. Scott Means)

Eine der revolutionärsten Funktionen von XLinks ist die Fähigkeit, Links zwischen Dokumenten zu definieren, über die Sie gar keine Verfügungsgewalt haben. So ist das Code-Beispiel Ein erweiterter Link mit drei Adressangaben und vier Bögen ein erweiterter Link, der drei Dokumente beschreibt und verbindet, mit denen keiner der Autoren dieses Buchs etwas zu tun hat. Links zwischen rein externen Ressourcen werden Links von Dritten (Third-Party-Links) genannt. Ein solcher Link wird erzeugt, wenn sowohl das xlink:from- als auch das xlink:to-Attribut eines Bogens Label für Locator-Elemente enthalten. Links von einer externen an eine lokale Ressource werden nach innen gerichtete Links genannt. Ein nach innen gerichteter Link wird erzeugt, wenn das xlink:from-Attribut eines Bogens das Label eines Locator-Elements und das xlink:to-Attribut des Bogens das Label eines Ressourcenelements enthält. Links von einer lokalen an eine externe Ressource werden nach außen gerichtete Links genannt. Ein nach außen gerichteter Link entsteht, wenn das xlink:from-Attribut eines Bogens das Label eines Ressourcenelements und das xlink:to-Attribut das Label eines Locator-Elements enthält. Einfache Links sind ebenfalls nach außen gerichtet.

Ein XML-Dokument, das nach innen gerichtete Links oder Links von Dritten enthält, heißt Linkbasis. Eine Linkbasis richtet Links von Dokumenten ein, die nicht die Linkbasis selbst sind, unter Umständen Dokumente, die der Autor der Linkbasis weder besitzt noch kontrolliert. Wie genau ein Browser oder eine andere Anwendung die Linkbasis lädt und die Links dort ermittelt, bleibt immer noch offen. Dazu gehört möglicherweise der Besuch einer Website, die die Linkbasis bereitstellt. Wenn der Browser den erweiterten Link sieht, der versucht, Links von einer dritten Website zu etablieren, sollte er den Benutzer fragen, ob er die angebotenen Links akzeptieren möchte. Er könnte sogar die Attribute xlink:role und xlink:title einsetzen, um ihm die Entscheidung zu erleichtern. Falls jedoch die bisherigen Erfahrungen mit Cookies, Java-Applets und ActiveX-Controls auf irgendeine Weise verallgemeinert werden können, werden die ersten Benutzungsschnittstellen wohl ziemlich armselig ausfallen und die gebotenen Möglichkeiten reichlich begrenzt sein.

Sobald ein Browser eine Linkbasis geladen hat und zu einer Seite gelangt ist, die als Anfangsressource eines oder mehrerer Links aus der Linkbasis referenziert ist, sollte er das den Benutzer irgendwie wissen lassen und ihm eine Möglichkeit bieten, den Link zurückzuverfolgen. Die Benutzungsschnittstelle für dieses Vorgehen muss wieder einmal noch entworfen werden. Vielleicht handelt es sich dabei um ein Popup-Fenster, das die Third-Party-Links zeigt, die mit einer Seite verknüpft sind. Vielleicht werden die Links aber auch einfach in die Seite eingebettet und mit einer anderen Farbe unterstrichen. Der Benutzer könnte die Links weiterhin auf die gleiche Weise aktivieren, wie er auch normale HTML-Links aktiviert.

Falls das das Schema ist, das sich durchsetzt, wäre es sinnvoll, wenn die Anfangsressource des Links kein ganzes Dokument sein müsste, sondern vielmehr nur ein Teil davon sein könnte, etwa ein bestimmter Absatz, der Name einer Person oder der Titel eines Buchs. Tatsächlich können Sie der durch einen URI identifizierten Anfangsressource des Links, der einen bestimmten Teil des Anfangsdokuments auswählt oder auf einen solchen Teil verweist, einen XPointer zuweisen.

  

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