RSS 1.0

(Auszug aus "Newsfeeds mit RSS und Atom" von Heinz Wittenbrink, erschienen bei Galileo Press, 2005)

In den folgenden Jahren kam es zu einer faktischen Spaltung in der RSS-Entwicklergemeinde. RSS 0.91 wurde von Dave Winers Firma UserLand kontrolliert. UserLand war vor allem daran interessiert, das Format einfach zu halten und es für das Personal Publishing, insbesondere für die neue Publikationsform des Weblogs zu verwenden.

Wichtige andere Entwickler, darunter der für O'Reilly als Chief Technology Officer tätige Rael Dornfest, wollten RSS hingegen erweitern, um es für andere Zwecke benutzen zu können und es mit weiteren Formaten zu verbinden. Sie führten deshalb einerseits RDF wieder ein, andererseits zusätzlich den damals neuen Mechanismus der XML-Namensräume. Eine entsprechende Spezifikation wurde im Dezember 2000 publiziert, die Entwickler bezeichneten das darin beschriebene Format als RSS 1.0.

RSS 1.0 – keineswegs nur eine weitere RSS-Version, sondern eine eigene alternative Sprache – ist formal viel genauer spezifiziert als RSS.0.91 und dessen Nachfolger. RSS 1.0 ist dabei nicht nur als Syntax, sondern auch als Datenformat definiert. Durch seine Kompatibilität mit RDF, dem Metadaten-Framework des W3C, erlaubt es RSS 1.0, genau zu beschreiben, in welchem Verhältnis RSS-Daten zu Metadaten in anderen RDF-Formaten stehen. Allerdings unterscheiden sich RSS 1.0 und RSS 2.0 hinsichtlich der Einbettung von Inhalten in anderen Formaten und hinsichtlich der Beschreibung bzw. eigentlich Nichtbeschreibung des Verhältnisses von Dokumentformaten und Publikationsumgebungen nicht voneinander.

Eine ausführliche Beschreibung von RSS 1.0 ist auf der Seite RSS für das Semantic Web: RSS 1.0 und RSS 1.1 dargestellt. Ein Überblick der XML-Elemente von RSS 1.0 ist unter Referenz: RSS 1.0-Elemente zu finden.

   

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