Der META-INF-Ordner und die container.xml

(Auszug aus "E-Books mit ePUB ─ Von Word zum E-Book mit XML" von Dr. Victor Wang)

Der Ordner META-INF kann grundsätzlich folgende Dateien enthalten:

  • container.xml: Angaben über das Wurzelverzeichnis und die OPF-Datei der Publikation, diese Datei muss immer vorhanden sein

  • Manifest.xml: Manifestdatei für Nicht-OPS-Inhalte, optional

  • metadata.xml: Metadaten für Nicht-OPS-Inhalte, optional

  • signatures.xml: Digitale Wasserzeichen, optional

  • encryption.xml: Datenverschlüsselung, optional

  • rights.xml: Rechtemanagement, optional

Beginnen wir mit der elementarsten Datei, container.xml, die immer vorhanden sein muss. Zweck der container.xml ist es, auf die primär weiterzuverarbeitende Datei, für ePUB üblicherweise auf die OPF-Paketdatei zu verweisen. Dies geschieht mit dem Element rootfile, dessen Attribute zum einen den Pfad (full-path) der OPF-Datei und zum anderen dessen Medientyp (media-type) angeben. Bei der Pfadangabe im Attribut full-path ist zu beachten, dass nicht die Position von container.xml relevant ist, sondern der Pfad vom Oberverzeichnis von META-INF aus gesehen betrachtet wird. Das Element rootfile kann außerdem mehr als einmal benutzt werden. Hintergrund ist hierbei, dass ein Reader unter Umständen das erste Datenformat nicht darstellen kann und ihm daher ein alternatives angeboten wird. Nehmen wir beispielsweise an, dass neben der ePUB-Variante eine PDF-Datei mitgeliefert werden soll.

<?xml version="1.0"?>
<container version="1.0" xmlns="urn:oasis:names:tc:opendocument:xmlns:container">        ①
  <rootfiles>
    <rootfile full-path="ops/euklid.opf" media-type="application/oebps-package+xml" />   ②
    <rootfile full-path="pdf/euklid.pdf" media-type="application/pdf" />                 ②
  </rootfiles>
</container>

Code-Beispiel: Beispiel einer OCF-Container-Datei

Der Namensraum des Wurzelelements ① zeigt, dass das Konzept dem Open Document Format entlehnt wurde. Das erste rootfile-Element in ② verweist auf die ePUB-Variante und gibt dessen Medientyp an. Entsprechend wird in ③ als alternative Darstellungsvariante die PDF-Variante angegeben.

Die beiden optionalen Dateien manifest.xml und metadata.xml sind scheinbar zu dem <manifest>- bzw. <metadata>-Element in der OPF-Package-Datei redundant. Sie werden nur dann benötigt, falls es weitere Dateien gibt, die nicht Bestandteil der OPS-Inhalte sind. Anders ausgedrückt: Für OPS-Inhalte sind ausschließlich die Manifest- und Metadaten-Angaben der OPF-Datei relevant, für Nicht-OPS-Inhalte, beispielsweise eine PDF-Variante, können Manifest- und Metadaten-Angaben innerhalb des OCF als eigene Dateien geschrieben werden. Während für die manifest.xml festgelegt wurde, dass sie der Manifest-Struktur von OpenDocument (ODF 1.0) folgt, wird die Struktur der metadata.xml in der aktuellen Spezifikation nicht festgelegt.

   

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