Die Programme der Autoren

(Auszug aus "ePub für (In)Designer — Mit InDesign Schritt für Schritt zum E-Book" von Sascha Heck & Yves Apel)

Die Favoriten von Yves

Als ich mit der ePub-Erstellung begann, kamen die beiden freien Programme Sigil und Calibre zum Einsatz. Zudem wurden meine ersten E-Books noch in InDesign CS3 erstellt. In InDesign CS4 und CS5 gelang die ePub-Erstellung schon etwas besser, die Resultate waren trotzdem ernüchternd. All dies hat sich mit InDesign CS5.5 geändert: Adobe hat viel an der Entwicklung gearbeitet und die Umsetzung in Richtung E-Publishing ist gelungen. Für die ePub-Erstellung ist InDesign CS5.5 eine gute Wahl und kommt bei mir zum Einsatz.

Nichtsdestotrotz ist noch immer eine gewisse Nachbearbeitung der ePub-Dateien notwendig. Sigil kann ePub-Dateien nativ öffnen und die enthaltenen Einzeldateien darstellen, verändern und zurück in die ePub-Datei schreiben. Allerdings ist Sigil noch eine Beta-Version und mich persönlich stört, dass die ePub-Struktur beim Öffnen und Speichern anders aufgeteilt wird.

Eine kurzzeitige Alternative war das freie Programm TextWrangler. Doch auch hier gab es Limitierungen bei den editierbaren Dateiformaten, sodass die ePubs immer aufwendig in Einzeldateien entpackt werden mussten. Aber dann kam BBEdit 10.0, der große kostenpflichtige Bruder von TextWrangler. BBEdit (ab Version 10.0.2) kann, genau wie Sigil, ePub-Dateien nativ öffnen und verändern. Zudem werden alle notwendigen Dateiformate unterstützt und es gibt integrierte Funktionen, um CSS- und HTML-Code ohne Codekenntnisse einzufügen. Nach nur einem Abend, an dem ich die Demoversion an mehreren E-Books ausgetestet hatte, reifte bei mir sehr schnell die Entscheidung, das Programm in meinen Bestand aufzunehmen, was mir bei einem Kaufpreis von 32 € nicht sehr schwerfiel. Mit der Kombination aus InDesign CS5.5 und BBEdit 10 lässt sich hervorragend arbeiten, solange man gewillt ist, ein kleines Budget dafür vozusehen. Zur Validierung kommt das freie EpubCheck zum Einsatz.

Die Favoriten von Sacha

Meine ersten Schritte mit ePub bestanden hauptsächlich darin, das Beste aus InDesign herauszuholen. Schnell merkte ich aber, dass vieles hier noch fehlte – ich spreche hier von der Version InDesign CS4. Um weiterzukommen, war (und ist) es unbedingt notwendig, die HTML- und CSS-Dateien nachträglich zu bearbeiten. Zuerst ging ich den manuellen Weg: die Datei entzippen und dann mit Dreamweaver als Editor bearbeiten. Das Zurückzippen erledigte ich mit dem AppleScript, das auch hier im Buch vorgestellt wird. Was ich an Dreamweaver einfach mag, ist die Codeansicht und die Zweiteilung mit der Vorschau. Des Weiteren bietet diese Software auch einen CSS-Editor und Hints beim Schreiben von Codezeilen. Das ist erst mal sehr praktisch. Allerdings hört man aus Fachkreisen auch, es bestehe die Gefahr, dass Dreamweaver den Code abändert und somit das ePub vielleicht nicht mehr richtig funktioniert.

Auf der Suche nach Alternativen bin ich dann auch zuerst auf Sigil gestoßen. Das Herunterladen und Ausprobieren der Software liegt nahe, da sie ein Open-Source-Projekt ist und nichts kostet. Als reiner ePub-Editor hält Sigil aber auch interessante Funktionen für uns ePub-Ersteller bereit, von denen wir einige noch vorstellen werden. Bei der damaligen Version von Sigil war es jedoch noch nicht möglich, die toc.ncx oder die opf-Dateien zu öffnen, weshalb ich dafür auf eine andere Lösung zurückgreifen musste: TextWrangler. Somit arbeitete ich dann mit drei bis vier Programmen und habe viel hin- und hergewechselt. Mittlerweile hat Sigil aber Fortschritte gemacht und ist immer noch mein Lieblingseditor. Als Open-Source-Projekt wird Sigil ständig weiterentwickelt. Ich würde mir persönlich noch eine bessere Darstellung des E-Books wünschen, damit es auch z.B. der iBooks-Darstellung näher kommt.

Ansonsten ist bei mir natürlich mittlerweile auch InDesign CS5.5 im Einsatz, was für ePub auf jeden Fall zu empfehlen ist, da diese Version extra auf Digital Publishing und ePub ausgelegt wurde. Allerdings wünsche ich mir für zukünftige Versionen noch etliche Verbesserungen, z.B. das Live-Editieren von CSS direkt in InDesign mit integrierter Vorschau. Da ist noch einiges machbar.

  

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