Multilinguale Dokumentation

(Auszug aus "DITA - Der neue Standard für Technische Dokumentation" von Johannes Hentrich)

In der Technischen Dokumentation lassen sich bei der Übersetzung besser als beispielsweise bei der Übersetzung von literarischen Texten zahlreiche Prozesse automatisieren. Das Maß der möglichen Automatisierung hängt davon ab, inwieweit mit konsistenter Terminologie, Formulierungsmustern und Informationsstrukturen gearbeitet wird.

Unterstützt werden kann die Übersetzung bei konsistenten Dokumenten durch so genannte Translation Memory Systeme, das heißt einer Satzdatenbank, in der jeder Satz zusammen mit seiner Übersetzung abgespeichert wird. Während des Übersetzens wird der aktuelle Satz mit bereits übersetzten Sätzen verglichen und bei einer gefundenen Ähnlichkeit kann der Übersetzer direkt auf die Übersetzung zugreifen. Beim weiteren Übersetzen wird jeder Satz überprüft, ob für ihn im Translation Memory System bereits eine Übersetzung vorliegt, die dann bei Übereinstimmung sofort übernommen werden kann. Somit muss ein Übersetzer einen Satz nicht zweimal übersetzen.

DITA, in der sich die Inhalte für die Wiederverwendung gezielt auszeichnen lassen, eignet sich daher für die Übersetzung im Zusammenhang mit einem Translation Memory System. In den übersetzten DITA-Topics kann mit dem xml:lang-Attribut angegeben werden, welche Sprache in dem Topic verwendet wird.

Zudem besteht in DITA die Möglichkeit, über ein translate-Attribut, Inhalte zu kennzeichnen, die nicht übersetzt werden sollen. Das kann zum Beispiel bei Produktnamen oder bei Eigennamen erwünscht sein.

Alles in allem sind die Möglichkeiten zur Unterstützung von Übersetzungsprozessen bei DITA noch in den Anfängen. Denn mit der DITA Version 1.1 stehen noch keine Strukturen oder Konzepte zur Verfügung, um mehrere Sprachen verwalten zu können. Daher wurde bei OASIS auch das DITA Translation Subcommittee ins Leben gerufen, um Konzepte zu erarbeiten, durch die DITA besser in den Übersetzungsprozess integriert werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe liegt darin, Methoden zu entwickeln, damit XLIFF (XML Localisation Interchange File Format), ein Standard zum Datenaustausch für Lokalisierungen, mit DITA zusammenarbeiten kann.

  

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