Spezialisierung

(Auszug aus "DITA - Der neue Standard für Technische Dokumentation" von Johannes Hentrich)

Mit einer Spezialisierung können die Informationsstrukturen und die Semantik von DITA erweitert werden. DTD, Moduldateien und Entity-Dateien können schnell angepasst werden, wenn zuvor das Inhaltsmodell für die zu spezialisierenden Elemente entwickelt wurde. Die Anpassung der XSLT-Stylesheets gestaltet sich dagegen etwas mühseliger, da hier die klare Struktur wie bei den DTDs und Moduldateien fehlt.

In diesem Kapitel wird die technische Vorgehensweise der Spezialisierung vorgestellt, das heißt, wie DTDs, Moduldateien, Entity-Dateien sowie die XSLT-Stylesheets für eine Spezialisierung erstellt oder modifiziert werden können.

In DITA können die folgenden Komponenten spezialisiert werden:

  • Topics
  • Maps
  • Domains
  • Domain-Attribute

Damit verbunden ist eine Erweiterung der XSLT-Stylesheets möglich, die die neu erstellten Elemente verarbeiten können.

Der zeitliche Aufwand für die eigentliche technische Prozedur ist im Vergleich zu der Konzeptionsphase praktisch vernachlässigbar. Die Erstellung beziehungsweise die Bearbeitung der entsprechenden Dateien wie DTDs oder Moduldateien kann in der Regel schnell durchgeführt werden, da bei allen Spezialisierungen auf bereits vorhandenes Material zurückgegriffen wird. Bei einer Spezialisierung werden keine Informationsstruktur von Grund auf neu entwickelt, sondern es werden bestehende Informationsstrukturen modifiziert.

Die Konzeptionsphase, das heißt, der Entwurf neuer Informationsstrukturen und neuer semantischer Auszeichnungen, ist dagegen wesentlich aufwändiger. Hier muss überlegt werden, wie die neuen Informationsstrukturen aussehen sollen und welche bereits vorhandenen Informationsstrukturen für die Spezialisierung herangezogen werden können.

Das Ergebnis der Konzeptionsphase sollte ein so genanntes Modell-Dokument sein, in dem die neue Informationsstruktur realisiert ist. Dieses Modell-Dokument erfüllt zwei Zwecke:

  • An dem Modell-Dokument kann sofort überprüft werden, ob die Informationsstruktur tatsächlich dem entspricht, was in der Praxis benötigt wird. Anhand eines XML-Dokuments ist meistens leichter zu erkennen, ob die Daten in der gewünschten Weise ausgezeichnet werden, als an einer doch eher abstrakten DTD. Technische Redakteure arbeiten doch wesentlich häufiger mit XML-Dokumenten, als dass mit den zugrunde liegenden DTDs zu befassen.
  • Das Modell-Dokument kann während der technischen Durchführung der Spezialisierung immer als Test-Dokument herangezogen werden. So kann sofort überprüft werden, ob bei der Erstellung der DTD beziehungsweise der Moduldateien und Entity-Dateien Fehler aufgetreten sind. Auch kann nach der Anpassung der XSLT-Stylesheets das Modell-Dokument dazu verwendet werden, zu testen, ob die XSLT-Stylesheets die neuen Auszeichnungen erkennen.

Nach der Erstellung der Modell-Dokuments kann die technische Umsetzung der Spezialisierung erfolgen. In "Topics" wird gezeigt, wie Sie Topics spezialisieren können. Ähnlich wie Topics können Sie auch Maps spezialisieren, wobei hier nicht näher darauf eingegangen wird. Außerdem wird demonstriert, wie Sie die XSLT-Stylesheets für die Produktion von XHTML-Dateien modifizieren, damit die neuen spezialisierten Elemente verarbeitet werden können.

In "Domains" wird gezeigt, wie Sie eine Domain-Spezialisierung durchführen können. Auch hier wird im Anschluss demonstriert, wie Sie die XSLT-Stylesheets für die Produktion von XHTML-Dateien modifizieren können.

Der letzte Abschnitt befasst sich damit, wie Sie spezialisierte Informationsstrukturen wieder zu ihren ursprünglichen Informationsstrukturen zurückführen können. Dieser Prozess wird als Generalisierung bezeichnet.

  

  

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